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News - Unternehmen und Märkte vom 07/05/2020

Weidmüller steigert Umsatz in schwierigem Marktumfeld

Die Weidmüller Gruppe blickt auf ein durchwachsenes Geschäftsjahr 2019 zurück.

In einem sehr schwierigen Marktumfeld, für das der Zentralverband der Elektroindustrie einen Umsatzrückgang von 1,8 Prozent vermeldete, erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 830 Millionen Euro. Das entspricht einem Umsatzwachstum von knapp einem Prozent. „Angesichts der Eintrübung der Konjunktur in der zweiten Jahreshälfte und den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind wir mit dem Ergebnis dennoch zufrieden“, verdeutlicht Vorstandssprecher und Technologievorstand Volker Bibelhausen. Während die erste Jahreshälfte 2019 noch durch eine stabile konjunkturelle Lage gekennzeichnet war, zeigte sich in der zweiten Jahreshälfte ein deutlicher weltweiter Abschwung. „Wir stehen vor gewaltigen Herausforderungen, sind aber zuversichtlich, dass wir diese nicht nur bewältigen, sondern auch daran wachsen werden. Der Einstieg in Zukunftsmärkte wie der Elektromobilität, aber auch die weitere Automatisierung und das Geschäft mit IIoT-Lösungen werden uns hier in Zukunft helfen“, so Bibelhausen.

Bild: Weidmüller
Weidmüller investiert nachhaltig in die Ausbildung junger Menschen. Mehr als 100 Auszubildende beschäftigt Weidmüller. (Bild: Weidmüller)

Wachstum im Kerngeschäft und bei Digitalisierungslösungen

Weidmüller verzeichnete insbesondere im Bereich Tragschienenkomponenten, Markierer, Drucker, Montage und Beratung ein Wachstum von einem Prozent. Im Bereich intelligente Komponenten und Lösungen betrug das Wachstum sogar sechs Prozent. Lediglich der Bereich um die Geräte- und Feldverdrahtung sowie das OEM-Geschäft liegt mit minus drei Prozent unter Vorjahr. Wachstum verzeichnete hingegen der Bereich Feldverdrahtung, der vom ungebrochenen Trend der Dezentralisierung in der Automatisierung und Elektrifizierung maßgeblich profitiert.

Digitalisierung und Automatisierung im Kerngeschäft

In Weidmüllers Kerngeschäft rund um die Reihenklemme stärkt das Unternehmen seine Position durch die Etablierung von digitalen Services und weiteren Lösungen und Komponenten zur automatischen Bestückung und Markierung. Es geht hierbei darum, die Arbeitsabläufe und Prozesse für Schaltschrankbauer und Monteure durch aufeinander abgestimmte Fertigungsabläufe effizienter zu gestalten. „Mit dem RailAssembler haben wir hier eine Lösung im Angebot mit dem Reihenklemmen automatisiert auf einer Tragschiene montiert werden können“, erklärt Bibelhausen. „Dieser ergänzt unser vorhandenes Workplace Solutions Angebot für mehr Effizienz im Schaltschrankbau.“ Die Vision, den Schaltschrankbau der Zukunft zu gestalten, verfolgt Weidmüller in der Initiative „Smart Cabinet Building“ auch gemeinsam mit weiteren Unternehmen. „Damit profitieren unsere Kunden von durchgängigen, aufeinander abgestimmten Lösungen der jeweiligen Spezialisten auf dem Gebiet“, erläutert Berger.

Ausbau des IIoT-Portfolios zur Digitalisierung von Prozessen

Gleichzeitig baut Weimüller sein Portfolio im Bereich Industrial Internet of Things weiter aus – mit Lösungen zur Erfassung, Weiterleitung, Verarbeitung und Visualisierung von Daten. Bereits letztes Jahr hatte das Unternehmen angekündigt, dass es stärker in den Bereich IIoT investieren möchte. „Auf der SPS in Nürnberg haben wir im November schon erste Produkte wie das IoT-Terminal vorgestellt, welches eine effiziente und kostengünstige Statusüberwachung von dezentralen Maschinen und Anlagen sowie einfachen Automatisierungssteuerungen ermöglicht“, erklärt Bibelhausen. „Mit Sensoren zur Erfassung von Daten komplettieren wir unser Angebot und bauen dieses kontinuierlich aus. Abgerundet wird das Portfolio durch das Industrial Analytics Angebot und das Automated Machine Learning Tool zur Datenauswertung. Auf Basis lückenloser Aufzeichnungen von Sensor-, Zustands- und Prozessdaten können Kunden verlässliche Vorhersagen über die Erzeugnissqualität treffen.

Vorsichtig positiver Ausblick

Der Ausblick für das Jahr 2020 gestaltet sich aufgrund der aktuellen Lage schwierig. „Bereits zu Beginn des Jahres gab es viele Unsicherheitsfaktoren, die uns verhalten in die Zukunft haben schauen lassen“, so Sombecki. Im ersten Quartal verzeichnete Weidmüller eine Auftragslage auf Vorjahresniveau. Im April hat sich diese allerdings deutlich abgeschwächt. „Von daher sind wir zufrieden, dass wir trotz aller Unwägbarkeiten, bisher passabel durch diese Krise gehen konnten. Wir sehen die Abschwächung und müssen weiterhin als vorsichtige Kaufleute agieren”, führt Sombecki aus. „In China waren wir schon Anfang des Jahres mit den Auswirkungen der Corona-Krise konfrontiert. Hier sehen wir, dass sich nach einer Krisensituation, die Wirtschaft schnell erholen und wieder Fahrt aufnehmen kann. Etwas, wovon auch wir derzeit für das zweite Halbjahr 2020 ausgehen”, so Berger.